DAS IST DIE STADTWERKE-INITIATIVE KLIMASCHUTZ

Stadtwerke und Energieversorger in ganz Deutschland haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam auf den Weg hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu machen. Dabei soll die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Stadtwerk gestärkt werden, um generationengerechte Ziele vor Ort verwirklichen zu können und die regionale Wertschöpfung zu steigern.

 

Schreiben Sie uns, um eine Teilnahme für Ihr Stadtwerk anzufragen.

 

 

 

 

 


Die teilnehmenden Unternehmen der Initiative erklären sich bereit, folgende Vorgaben zu erfüllen:

Treibhausgasbilanzierung

Die Ermittlung der eigenen Treibhausgase wird gemäß anerkanntem Standard bis zum 31. Dezember des Beitrittsjahres erstellt. Fortlaufend wird diese Erhebung spätestens alle zwei Jahre aktualisiert.

Dekarbonisierungsstrategie

Auf Basis der erhobenen Treibhausgasbilanz erstellt das Unternehmen eine konkrete Dekarbonisierungsstrategie, um die Treibhausgasemissionen zielgerecht zu vermeiden und nicht vermeidbare zu verringern.

Jährliche Überprüfung

Erarbeitung generationengerechter Ziele, um den zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels jetzt zu begegnen. Die Ziele der Dekarbonisierungsstrategie werden jährlich überprüft und konkrete Maßnahmen formuliert und umgesetzt.

Transparenz

Die Maßnahmen und Ziele der Dekarbonisierungsstrategie werden von den Unternehmen jährlich aktualisiert und veröffentlicht.

Erfahrungen teilen

Um den Klimaschutz voranzutreiben, werden die Erkenntnisse und Erfahrungen zur Strategie geteilt. Dadurch werden gemeinsame Stärken im Netzwerk genutzt und vorangetrieben, um treibhausgasneutrales Handeln im eigenen Unternehmen sowie bei Kund:innen zu realisieren.

Klimaschutz umsetzen

Nach dem Erarbeiten der Strategie folgt die Umsetzung. Quantitative Nachweise zu realisierten Klimaschutzmaßnahmen werden von den Mitgliedern der Initiative transparent veröffentlicht.

Alle weiteren Details finden Sie im aktuellen Kriterienkatalog der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz:


Diese Stadtwerke sind offizielle Mitglieder der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz.

Über folgende Links erreichen Sie die veröffentlichten Dekarbonisierungsstrategien der Mitglieder:












Diese Stadtwerke sind nach der letzten Kriterienprüfung beigetreten und verpflichten sich bis zum folgenden Prüfungstermin zur Erfüllung der Initiativen-Kriterien:




Fragen und Antworten

Was ist das zentrale Ziel dieser Initiative?

Die Initiative setzt den Impuls in der Stadtwerke-Welt, sich gemeinsam auf den Weg hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft zu machen. Dabei soll die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Stadtwerk gestärkt werden, um generationengerechte Ziele vor Ort verwirklichen zu können und die regionale Wertschöpfung zu steigern. Unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderung für Stadtwerke, die Balance zwischen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit aufrechtzuerhalten, bildet die Dekarbonisierungsstrategie der Teilnehmenden das Fundament des zentralen Ziels dieser Initiative: Der Impuls zur deutlichen Reduktion der eigenen Treibhausgasemissionen aller Teilnehmenden.


Warum beschließt die Initiative nicht, Treibhausgasneutralität zum „Zeitpunkt X“ zu erreichen?

Wie die Kommunen in Deutschland haben auch die kommunalen Energieversorger unterschiedliche sozioökonomische Voraussetzungen und stehen demnach vor verschiedenen Herausforderungen. Während bei manchen Stadtwerken eine Treibhausgasneutralität bis beispielsweise 2035 durchaus realisierbar erscheint, ist sie bei anderen Stadtwerken aufgrund der vorherrschenden Wirtschaftsstruktur nicht zu erreichen. Diese Heterogenität in einem für alle gleichsam geltenden Jahresziel abzubilden, würde den unterschiedlichen Voraussetzungen nicht gerecht. Im Sinne des Leitsatzes dieser Initiative „Unsere regionale Verantwortung“, soll der Fokus auf dem kommunalen Klimaschutz und dem Umsetzen von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort liegen. Dazu ist es erforderlich, lokale Akteure bei der Festsetzung der kommunalen Klimaziele einzubeziehen. Ziel der Initiative ist das Vermeiden und die Verringerung der Treibhausgasemissionen.


Warum sind Stadtwerke wichtig für den Klimaschutz?

Um eine nachhaltigere Energieversorgung zu realisieren, sollen dezentrale Energieversorgungssysteme geschaffen werden. Somit sollen zukünftig Großkraftwerke durch dezentrale Kleinanlagen ersetzt werden. Stadtwerke sind lokal verankert und haben durch ihr regionales Know-how die Möglichkeit, Maßnahmen vor Ort umzusetzen. So können sie durch regionale Projekte und Dienstleistungen nicht nur die Energiewende unterstützen, sondern auch beispielsweise eine klimafreundlichere Mobilität vorantreiben.


Was ist der Unterschied zwischen Klima-, Treibhausgas- und CO2-Neutralität?

Klimaneutralität beschreibt den Zustand, bei dem es keinerlei Nettoeffekte auf das Klimasystem durch die menschengemachten Aktivitäten gibt. Dabei sind nicht nur die Treibhausgase miteingeschlossen, sondern auch alle indirekten Mechanismen, wie z.B. der Albedo-Effekt (Rückstrahlvermögen heller Oberflächen). Aus diesem Grund ist die Klimaneutralität die höchste und anspruchsvollste Form des Klimaschutzes, die im engeren Sinne jedoch nicht erreichbar ist. Grund dafür ist, dass jede Veränderung bspw. der Luftverschmutzung oder der Wolkenbedeckung einen wärmenden oder kühlenden Effekt auf das Klima hat. Die Treibhausgasneutralität beschreibt das Gleichgewicht aus allen Treibhausgasquellen und -senken und wird auch „Netto-Null“ genannt. Dabei werden alle Treibhausgase entweder nicht verursacht oder durch Senken neutralisiert. Bei der CO2-Neutralität werden nur die CO2-Emissionen berücksichtig, die durch Senken oder Vermeidung neutralisiert werden. Andere Treibhausgase, wie zum Beispiel Methan, werden dabei nicht berücksichtigt.


Stadtwerke Initiative Klima-Lexikon. Einige wichtige Begriffe aus dem Bereich Klimaschutz


Was ist das 1,5-Grad-Ziel?
Das 1,5-Grad-Ziel ist der Versuch, die globale Erwärmung vom Beginn der Industrialisierung um 1830 bis zum Jahr 2100 auf 1,5 °C zu begrenzen.


Was ist der Anthropogener Treibhauseffekt?
Der vom Menschen zusätzlich verursachte Treibhauseffekt. Durch unser Handeln freigesetzte Treibhausgase sammeln sich in der Atmosphäre an und verstärken dadurch den natürlichen Treibhauseffekt.


Was bedeutet Biodiversität?
Biodiversität bezeichnet die Vielfalt aller lebenden Organismen auf dem Land, im Wasser und in der Luft. Beinhaltet drei Bereiche: die Vielfalt von Ökosystemen, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Je größer die Biodiversität, desto ausgewogener und intakter die Umwelt.


Wofür steht BISKO?
Akronym für „Bilanzierungssystematik Kommunal“. Vorherrschender Standard zur Berechnung von Treibhausgasemissionen in Kommunen.


Was ist Climate Engineering?
Technische Eingriffe ins Klimasystem, um den anthropogenen Treibhauseffekt abzuschwächen. Überlegungen und Vorschläge reichen vom Aufhellen von Dachflächen für eine stärkere Sonnenreflexion über Ozeandüngung zur Algenanreicherung für eine größere CO2-Bindung bis hin zur Installation von Spiegeln im Weltraum.


Was bedeutet CO2-Restbudget?
Dabei handelt es sich um den verbleibenden atmosphärischen Deponieraum für Treibhausgase, bevor eine definierte Temperaturschwelle erreicht wird. Für das 1,5-Grad-Ziel betrug das globale CO2-Restbudget 2018 laut Weltklimarat noch 420 Gigatonnen, was bei gleichbleibendem Ausstoß im Jahr 2027 aufgebraucht wäre.


Was ist der Earth Overshoot Day?
Der Tag im Jahr, an dem alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind, die die Erde innerhalb eines Jahres nachhaltig zur Verfügung stellen kann, ist der Earth-Overshoot-Day. Im vergangenen Jahr 2021 war der Erdüberlastungstag bereits am 29. Juli.


Was bedeutet Green Deal?
Green Deal ist ein Konzept der Europäischen Kommission mit dem Ziel, die EU bis 2050 zum ersten treibhausgasneutralen Staatenbund zu machen, die Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.


Was ist das Greenhouse Gas Protocol?
Weltweit verbreitetster Standard zur Berechnung von und der Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. Bildet das Grundgerüst für nahezu alle weiteren Bilanzierungsstandards.


Was bedeutet Greenwashing?
Der Versuch eines Unternehmens, sich durch gezielte Marketing-Maßnahmen als besonders nachhaltig oder umweltfreundlich darzustellen, ohne entsprechende Maßnahmen umzusetzen.


Was ist ein Kipppunkt?
Eine Kritische Schwelle, bei der der Zustand eines Ökosystems tiefgreifend verändert wird. Die Änderung kann drastisch, aber auch schleichend erfolgen, ist irreversibel und kann weitere Rückkopplungen mit anderen Ökosystemen in Gang setzen. Als Kippelemente gelten u.a. die Eisschilde und der Amazonas Regenwald.


Was bedeutet Klimaneutralität?
Der Zustand, bei dem menschliche Aktivitäten das Klima nicht beeinflussen. Zusätzlich zum Treibhauseffekt werden Effekte des menschlichen Handels auf das Klima wie Flächenversiegelungen oder Änderung der Oberflächenalbedo berücksichtigt. „Strengere Form“ der Treibhausgasneutralität.


Was sind Kompensationszertifikate?
Diese Zertifikate werden bei Klimaschutzprojekten ausgestellt, die einen hohen Klimanutzen aufweisen und erst durch den Verkauf der Zertifikate finanziert werden können. Werden anschließend welt-weit als Emissions-Minderungsgutschriften gehandelt, um eigene Emissionen ausgleichen zu können. Hintergrund: Für das globale Klima ist irrelevant, wo Emissionen ausgestoßen und vermieden werden.


Was ist das Kyoto-Protokoll
Im Rahmen der Klimarahmenkonvention in Kyoto 1997 verabschiedeter Vertrag zur Eindämmung des Klimawandels. Verpflichtete die Industrieländer, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu senken. Ist vom Pariser Abkommen 2021 vollständig abgelöst worden.


Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Gleichberechtigung von Sozialem, Ökonomie und Ökologie. Stellt sicher, dass ein natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Ursprung: „In einem Wald nur so viel abholzen, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.“


Was ist der natürliche Treibhauseffekt?
Sich in der Atmosphäre befindliche Gase verhindern das vollständige Entweichen der Wärme, die durch die Sonnenstrahlung auf dem Erdboden und den Meeren erzeugt wird. Ist für uns Überlebensvoraussetzung, da die durchschnittliche Temperatur auf der Erde ohne ihn bei -18° C läge.


Was heißt Ökologischer Handabdruck?
Illustriert im Gegensatz zum Fußabdruck nicht die negativen, sondern die positiven Klimaschutzaktivitäten und ökologische Fortschritte. Soll aufzeigen, worauf wir stolz sein können, um uns als Gesellschaft in der Klimaschutz-Debatte zu motivieren und nicht zu lähmen. Die Maxime: „Inspiration statt Frustration.“


Was heißt Ökologischer Fußabdruck?
Gegenüberstellung von Biokapazität der Erde und Flächenbeanspruchung des Menschen. Gibt an, wie viele Hektar Land- und Meeresfläche nötig sind, um den Lebensstil eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen.


Was ist das Pariser Abkommen?
Erste rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung der Vereinten Nationen von 2015, die von 195 Staaten unterschrieben wurde. Zentrales Ziel: Die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C und möglichst unter 1,5 °C zu beschränken.


Was sind Planetare Grenzen?
Die Ökologische Tragfähigkeit der Erde. Neben dem Klimawandel existieren weitere Schwellenwerte, deren Überschreitung die Belastungsgrenzen unseres Planeten und damit die Lebensgrundlagen der Menschheit gefährden, wie z.B. die Intaktheit der Biosphäre, der Ozonverlust in der Stratosphäre oder die Versauerung der Meere.


Was ist der Rebound-Effekt?
Erwartete Einsparpotenziale durch Effizienzsteigerungen werden nicht erreicht, da eingesparte Res-sourcen an anderer Stelle verbraucht werden. Beispiel: Beim Kauf eines emissionsärmeren Fahrzeugs insgesamt einfach mehr fahren als vorher.


Was ist eine Schwammstadt?
Ein durch den Klimawandel befeuertes Konzept der Stadtplanung, Wassermassen wie ein Schwamm aufzunehmen und anschließend verzögert abzugeben. Regenwasser soll bestmöglich direkt versi-ckern können, statt kanalisiert zu werden. Ziel ist es, die Risiken von Starkregen und anhaltenden Dürreperioden abzuschwächen.


Was sind Science Based Targets?
Science Based Targets sind ein Ansatz, Emissionsreduktionsziele von Unternehmen wissenschaft-lich fundiert im Einklang mit dem Pariser Abkommen festzulegen. Im Gegensatz zu herkömmlichen potenzialbasierten Klimazielen beziehen sie sich auf das CO2-Restbudget und damit die Menge an Emissionen, die zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels reduziert werden müssen.


Was sind Sustainable Development Goals?
17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene. Sie gelten für weltweit alle Staaten und widmen sich jeweils einer globalen Her-ausforderung mit dem Versprechen: „Niemand soll zurückgelassen werden.“


Was ist eine Treibhausgasbilanz?
Sie beschreibt alle klimawirksamen Emissionen eines Unternehmens innerhalb eines Bilanzrahmens (Bilanzgrenzen, Geschäftsjahr etc.). Ist die Basis für messbare Klimaschutzaktivitäten, das Erreichen von Klimazielen und den Weg zur Treibhausgasneutralität.


Was sind Treibhausgase?
Gase, die den Treibhauseffekt hervorrufen. Sie können sowohl natürlichen als auch anthropogenen Ursprungs sein. Die bekanntesten Treibhausgase sind Wasserdampf, Methan und Kohlendioxid.


Was bedeutet Treibhausgasneutralität?
THG-Neutralität Beschreibt das Gleichgewicht von emittierten Treibhausgasen sowie deren Speicherung in natürlichen Senken und wird auch „Netto-Null“ genannt. Unser Klimaziel in Deutschland bis 2045.


Was ist der Weltklimarat?
Ein Gremium aus internationalen Wissenschaftlern, das die neusten Ergebnisse der Klimaforschung sammelt, auswertet und darauf aufbauend Berichte erstellt. Diese dienen als wissenschaftliche Grundlage für die internationalen Klimaverhandlungen. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) betreibt also keine eigene Forschung, sondern trägt nur aktuelle publizierte Literatur zusammen.